Ab dem 05. Januar 2021 besteht für Unternehmen die Pflicht zu einer „SCIP-Meldung“ für alle Erzeugnisse, die auf dem EU-Markt angeboten werden und einen besonders besorgniserregenden Stoff der REACH-Kandidatenliste in einer Konzentration von mehr als 0,1 % Massenanteil enthalten. Zu diesen Erzeugnissen zählen neben einfachen Produkten auch hochkomplexe Industrieanlagen und Produkte mit hoher Fertigungstiefe und globaler Lieferkette.
Die hierfür eigens entwickelte SCIP-Datenbank der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) soll der Abfallwirtschaft Informationen zu gefährlichen Stoffen bereitstellen, die eine hochwertige Abfallverwertung beziehungsweise Abfallbeseitigung ermöglichen. Die gesetzliche Grundlage ist die durch die Richtlinie (EU) 2018/851 geänderte Europäische Abfallrahmenrichtlinie 2008/98/EG, die nationale Umsetzung in Deutschland erfolgte in Paragraph 16f des Chemikaliengesetzes, eine Umsetzungsverordnung dazu steht allerdings noch aus.
Die Datenbank ist am 28. Oktober 2020 gestartet. Bereits Mitte Dezember hat die ECHA nach eigenen Angaben 2 Millionen SCIP-Meldungen erhalten.
Von der Meldepflicht betroffen sind alle Unternehmen, die Erzeugnisse bzw. Teilerzeugnisse eines Erzeugnisses in der EU herstellen, vertreiben, liefern oder in die EU importieren, die über 0,1 Masseprozent eines SVHC-Stoffes der REACH-Kandidatenliste beinhalten. Diese sind demnach verpflichtet, nicht nur gemäß Artikel 33 der REACH-Verordnung ihre Erzeugnisse zu deklarieren, sondern darüber hinaus weitere Informationen zu liefern. Die Informationen sollen Abfallwirtschaftsunternehmen und auf Anfrage auch Verbrauchern zugänglich gemacht werden.
DataCross: Die Lösung für Ihre SCIP-Vorgaben
Um Unternehmen bei der Umsetzung der neuen „SCIP-Anforderungen“ zu unterstützen, hat tec4U-Solutions innerhalb der etablierten Material Compliance Software DataCross alle Voraussetzungen geschaffen, um die Anforderungen der ECHA zu erfüllen. Data Cross ist eine Software um Materialdaten und Stoffdeklarationen gemäß REACH, RoHS und anderen materialrelevanten Vorgaben zu kommunizieren, analysieren und dokumentieren. Konkret wurde ein neues Regelwerksmodul „SCIP“ eingeführt, in dem aufbauend auf den Ergebnissen der REACH-Anfrage die über die REACH-Verordnung hinausgehenden Daten beim Lieferanten abgefragt werden können. Liegen die zum Eintragen in die SCIP-Daten erforderlichen Daten vor, so ermöglicht eine Schnittstelle, die Daten aus DataCross in die SCIP-Datenbank zu übertragen (S2S). Wie für alle Module innerhalb der DataCross-Applikation, bietet tec4U-Solutions auch für das SCIP-Modul die Übernahme der Datenrecherche beim Lieferanten sowie die Übermittlung der Daten zum Empfänger, den Kunden oder in diesem Fall in die SCIP-Datenbank, an.
Die Erfüllung der neuen, aus der Abfallrahmenrichtlinie resultierenden Verpflichtungen wird insbesondere Unternehmen mit einer hohen Fertigungstiefe und komplexen Lieferketten vor immense Herausforderungen stellen. Selbst die Erfüllung der REACH-Kommunikationsverpflichtung für SVHC in Erzeugnissen über 0,1% birgt im globalen Handel bereits Schwierigkeiten für einige Branchen. Aus diesem Grund sollte jedes Unternehmen, insofern es diesen Schritt noch nicht vollzogen hat, möglichst schnell die internen Prozesse zur Umsetzung der Material Compliance Vorgaben aufbauen und mit einer nachhaltigen Lieferantenansprache mittels geeigneter Software beginnen.
Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns gerne an. Wir unterstützen Sie bei/mit folgenden Angeboten:
- Erarbeitung eines Material Compliance Unternehmensprozesses
- Erstellung und Pflege einer Material Compliance Hausnorm
- Bereitstellung der DataCross-Plattform
- Übernahme der Lieferantenkommunikation
- Übernahme der Kundenkommunikation
- Erstellung eines Systems zur Risikobeurteilung der Artikel
- Maßnahmenbegleitung bei Complianceverstößen
- Schulung zum Material Compliance Beauftragten oder Fachkraft m/w
- Stellung eines externen Material Compliance Beauftragten
Wir freuen uns von Ihnen zu hören. Ihr Kontakt:
Stefanie Huber
E-Mail: s.huber@tec4u-solutions.com